Erneut rollt eine Verkaufswelle über die Kapitalmärkte hinweg und erneut entbehrt sie aller Vernunft! Also wieder einmal ein ganz normaler Tag an den Börsen! Im heutigen Beitrag zum Geldanlage Blog – Verkaufswelle an den Kapitalmärkten möchte ich kurz auf die wichtigsten Aspekte eingehen. Auch diesmal lautet die wichtigste Investmentregel wieder: Ruhe und Nerven bewahren!
Mit meiner Einschätzung im „Marktausblick für die 2. Jahreshälfte 2011“ vom 03.06.11 lag ich zwar richtig, jedoch war die Einschätzung noch zu vorsichtig. In dem damaligen Marktbericht habe ich den Kursrückgang der Kapitalmärkte als wahrscheinlich eingestuft, bin aber selbst von keiner erneut so heftigen Panik ausgegangen. Die insbesondere in den vergangenen Tagen zu beobachteten Kursrückschläge (die DAX Unternehmen habe insgesamt fast 100 Milliarden Euro an Börsenwert verloren) sind aus meiner Sicht vollkommen übertrieben.
Dabei hat sich die Nachrichtenlage zu den vergangenen Wochen kaum geändert. Die Weltwirtschaft ächzt noch immer unter den Folgen der letzten Finanzkrise, die hohe Verschuldung vieler Staaten ist weiterhin ein großes Problem usw. Alles wie gehabt! Dies können also nicht die Gründe für die Panik sein.
Noch zu Wochenbeginn war die größte Sorge, dass die USA durch die fehlende politische Kompromissbereitschaft bzgl. der Anhebung der Schuldengrenze zahlungsunfähig werden könnte. Sollte diese eintreten, ging die Mehrheit von einer erneuten Crash-Gefahr aus. Die Schuldengrenze wurde aber erhöht, die Zahlungsunfähigkeit abgewendet und die Kurse stürzten trotzdem sehr heftig ab. Jetzt argumentiert man, dass die im Kompromiss vereinbarten Einsparungen eine Gefahr für das Wirtschaftswachstum der USA und damit der Welt darstellen.
Auch dies kann meiner Meinung nach nicht der Grund für eine derart massive Verkaufswelle sein. Vielmehr dürften die seit März 2009 sehr gut laufenden Aktienmärkte bei vielen Anlegern eine zu optimistische Stimmung verbreitet haben. Auch hier möchte ich wieder einmal an den altbekannten Sinnspruch von Andre Kostolany erinnern: 90 % an der Börse ist Psychologie! Euphorische Stimmung an den Börsen lassen die Kurse zu schnell steigen. Um dann weiterhin steigende Kurse zu sehen, müssen die Unternehmensergebnisse immer noch besser als erwartet sein. Sobald diese ohnehin schon übertrieben positiven Erwartungen nicht mehr übertroffen werden, schlägt die Stimmung sofort ins Gegenteil um. Es kommt zu einer Korrektur, die in einem nervösen Marktumfeld schnell zur Panik wird.